Der Ausdruck „Legal Tech“ wird heute oft verwendet: In den vergangenen Jahren ist er in vielen Kanzleien und einigen Start-Ups als Marketing-Schlagwort nicht mehr zu übersehen. Dieser Artikel bietet eine knappe Übersicht darüber, was Legal Tech eigentlich ist und nicht ist, sowie über die Rolle, die Legal Tech in einer fortschrittlichen und innovativen Kanzlei wie PLANIT//LEGAL einnimmt.
Wo beginnt Legal Tech?
Grundsätzlich bezieht sich jede Technologie, ob Hardware oder Software, die Juristen (und möglicherweise ihren Mandanten oder Kunden) das Leben und die Arbeit erleichtert, in gewisser Weise auf Legal Tech. Das bedeutet, dass sowohl ein Faxgerät als auch Microsoft Word Teil der weit gefassten Definition von „Legal Tech“ sind. Legal Tech ist somit seit Jahrzehnten aus deutschen Kanzleien und Gerichten nicht mehr weg zu denken.
Natürlich versteht der durchschnittliche Jurist oder Informatiker unter „Legal Tech“ nicht ein Faxgerät. Der Begriff hat sich mehr und mehr spezialisiert und bezieht sich meistens nur noch auf hochspezialisierte Software-Produkte (eventuell in Verbindung mit zusätzlichen Dienstleistungen), die bestimmten rechtlichen Herausforderungen effektiver oder schneller lösen können als ein Mensch. Das Stichwort ist hier Skalierbarkeit.
Die Entwicklung schreitet voran: Legal Tech im engeren Sinn beginnt dort, wo Anwender über technische Innovationen nachdenken. Anders formuliert: Legal Tech setzt da ein, wo das „das haben wir schon immer so gemacht“ aufhört.
Angesichts dessen, dass viele Startups sich auf Legal Tech-Produkte konzentrieren, bezieht sich der Begriff nicht nur auf Technologien, sondern auch auf die Kultur, die sich um die Entwicklung und den Vertrieb dieser Technologie entwickelt hat. Legal Tech verbindet Elemente aus den Bereichen Jura, Informatik und Start-Ups.
Wo endet Legal Tech?
Die Grenzen von Legal Tech sind im weiten Bereich der künstlichen Intelligenz oder „KI“ zu finden. Von einer „General Artificial Intelligence“, d.h. einer starken KI, die menschlicher Intelligenz nahekommt, sind wir noch weit entfernt.
Es ist jedoch bereits möglich, sogenannte „narrow purpose“ KI für einen bestimmten Anwendungsbereich zu schulen. Dabei kommen Techniken wie maschinelles Lernen und neuronale Netzwerke zum Einsatz. Produkte, die bestimmte Vertragsklauseln identifizieren oder einschätzen können und auf diesen Technologien basieren, sind schon jetzt marktfähig.
Legal Tech-Angebote, die besonders mit „KI“-Implementierungen werben, sollten mit Bedacht betrachtet werden. Legal Tech wird mittelfristig Juristen nicht ersetzen können – der Schwerpunkt muss auf Unterstützung liegen, die Daten vorsortiert oder „vorverdaut“. Aus berufs- und haftungsrechtlichen Gründen muss das Ergebnis immer noch von einem Menschen überprüft werden.
Die Rolle von Legal Tech bei PLANIT//LEGAL
Legal Tech hat bei PLANIT//LEGAL eine wichtige Funktion – das zeigt sich schon im Namen und in unserer Spezialisierung: In den Bereichen IT und Datenschutz arbeiten wir täglich mit komplizierten, technischen Fragen. Intern treibt uns die Technikbegeisterung an, und PLANIT//LEGAL entwickelt mit mehreren internen Programmierern eigene Legal Tech (Software-)Produkte und Werkzeuge.
Unser Flaggschiff ist die Privacy Management Plattform PLANIT//PRIMA. Dieses fortschrittliche Werkzeug wird sowohl innerhalb der Kanzlei als auch bei unseren Mandanten und sogar als White-Label-Lösung verwendet. Es hilft Unternehmen und Kanzleien aller Größen dabei, ein Datenschutzmanagement schnell, rechtssicher und vor allem innovativ aufzubauen und zu betreiben.
Dieser Blog-Artikel ist eine Kurzfassung unseres Vortrags auf der Herbstakademie 2020 der deutschen Gesellschaft für Recht und Informatik, hier abrufbar: https://dsrinas.synology.me/herbstakademie/ha20/robin_schoss/